"Scharfe Kritik von Evelyn Schötz am Wehrdienst: Junge Menschen sind keine ‚Tribute von Panem‘!“

Die Bundestagsabgeordnete Evelyn Schötz (Die Linke) hat den von der Bundesregierung als „Modernisierung des Wehrdienstes“ vorgestellten Gesetzentwurf als „Zwangsdienst durch die Hintertür“ und „Angriff auf die Freiheit“ junger Menschen scharf zurückgewiesen. Sie kritisierte insbesondere die Diskussion um ein Losverfahren als „zynisches Spiel mit der Zukunft“.

 

Evelyn Schötz erklärt dazu: „Was die Bundesregierung hier als ‚Reform‘ verkauft, ist in Wahrheit ein zynischer Angriff auf die Selbstbestimmung junger Menschen. Dieser Gesetzentwurf bedeutet nichts anderes als staatliche Nötigung. Die Jugendtrendstudie 2025 hat belegt: 81 Prozent der jungen Menschen zwischen 15 und 30 Jahren sind nicht bereit, für ihr Land zu sterben, und 69 Prozent wollen es nicht mit der Waffe verteidigen. Wir als Linke akzeptieren nicht, dass junge Erwachsene ihre Lebenspläne und ihre Ausbildung aufgeben müssen, weil der Staat seinen Personalmangel in der Bundeswehr mit dem Instrument des Zwangs lösen will. Das Recht, über die eigene Zukunft zu bestimmen, ist unverhandelbar.“

Besonders verurteilte die Abgeordnete den Vorschlag des Losverfahrens, der aus den Reihen der Union immer wieder befeuert wird.

Evelyn Schötz weiter: „Die Idee, das Schicksal junger Menschen dem Zufall zu überlassen, ist nicht nur absurd, sondern ein politisch-moralischer Tiefpunkt. Dieses Losverfahren ist keine moderne Lösung, sondern willkürliche Ungerechtigkeit. Es erinnert auf zynische Weise an die "Tribute von Panem": Hier sollen junge Menschen per Zufall aus der Masse gezogen und zum Dienst an der Waffe oder zum Ersatzdienst verpflichtet werden. Ich sage es in aller Deutlichkeit: Junge Menschen sind keine Tribute, die dem Staat per Los als billiges Opfer dargebracht werden! Wir reden hier nicht über ein Pflichtpraktikum, sondern über die Pflicht, in einem möglichen Krieg das eigene Leben zu riskieren.“

Evelyn Schötz forderte die Bundesregierung auf, ihre Prioritäten neu zu ordnen und sich von Kriegsvorbereitungen abzuwenden. „Unsere jungen Menschen haben etwas Besseres verdient, als für den Wehrdienst-Jahrmarkt ausgelost zu werden. Sie brauchen gute Bildung, soziale Sicherheit und die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft. Es ist Zeit, dass die Bundesregierung massiv in die Jugend und in den Sozialstaat investiert, statt Milliarden in teure Panzer und Gewehre zu pumpen. Wir werden diesen Zwangsdienst durch die Hintertür mit allen Mitteln bekämpfen.“